Uncategorized Nov 10, 2014

Wie kann man Spitzenfrauen finden, binden und entwickeln? Diese Frage stellen sich zunehmend viele Personalverantwortliche in Unternehmen, Verwaltung und anderen Organisationen. Der Dreiklang des Findens, Bindens und Entwickelns begleitet die Kampagne “Unternehmen mit Frauen an die Spitze” der Industrie- und Handelskammer in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, die nach drei Jahren mit einer Podiumsveranstaltung Bilanz zog.

Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen in Berlin, betonte die grundlegende Bedeutung der Unternehmenskultur für das Gelingen von Veränderungsprozessen. Warum sollte es nicht möglich sein, bei der Gleichstellungsfrage mit denselben Instrumenten vorzugehen wie sonst? Das heißt Transparenz herstellen, Zielzahlen festlegen und Zwischenziele definieren. Zwar besteht Einigkeit, dass es genügend gut qualifizierte Frauen gibt, dessen ungeachtet fehlen nach wie vor ausreichend Unternehmen, die sich für mehr Chancengerechtigkeit in Job und Karriere einsetzen.

Wie man Personalentwicklung so gestalten kann, dass mehr Frauen in Führungspositionen gelangen, stellt sich auch mit Blick auf die nachrückende Generation Y. Jan Eder von der IHK-Berlin gab zu bedenken, dass die Besetzung von Führungspositionen schwieriger wird, wenn Unternehmen keine Bedingungen schaffen, die dem Wunsch nach Wahlfreiheit bei dieser Generation entgegenkommen.

Denn Flexibilität wird heute nicht mehr nur von Mitarbeitenden erwartet, sondern zunehmend auch von Unternehmen. Annett Enderle von Pfizer Deutschland verwies darauf, dass der kulturelle Wandel für Unternehmen längst Selbstverständlichkeit ist, was sich etwa in den sich stetig wandelnden Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeigt.

Dass Flexibilität auch neue Probleme schaffen kann, gab Nicole Srock.Stanley zu Bedenken. Die Geschäftsführerin eines Büros für Markenarchitektur hob zwar die Bedeutung von Sabbatical- und Teilzeitangeboten hervor, da sie die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigen. Andererseits sei die Grenze der Flexibilität erreicht, wenn sie zu Lasten anderer Mitarbeiter geht, die dadurch zu Überstunden gezwungen würden.

Nicht zuletzt liegt der Schlüssel zum Erfolg für Frauen beim Thema Netzwerken. Nicole Srock-Stanley unterstrich, dass der kulturelle Wandel nur mit best practices-Beispielen zu beschleunigen ist. Vorbilder veranschaulichen, wie für Frauen der Weg an die Spitze aussehen kann. Erfolgreiche Frauen sind ebenso wie ihre männlichen Kollegen in Netzwerken aktiv. Sie eröffnen Frauen den Zugang zu persönlichen Kontakten, informellem Wissen und konkreten Angeboten wie Schulungen und Kontaktvermittlungen.

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